2022


Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine werden auf dem Frankfurter Hauptbahnhof  Mitte März 2022 die ersten Eisenbahnzüger mit Flüchtlingen erwartet.

 

Zur Hauptversammlung am 31. Mai 2022 in der Gedenkstätte des Museums hatte der Vorstand durch persönliche Einladung per Mail / Brief geladen. 16 Mitglieder sowie sechs Gäste nahmen daran teil. Nach den beiden Vorträgen des Vorsitzenden zur Frankfurter Postgeschichte (veröff. Mitteil. Heft 2/2021, S. 6 ff, S. 21ff) traten die Mitglieder in die eigentliche, nichtöffentliche Hauptversammlung ein und nahmen Herrn Manfred Hunger, ehrenamtlicher Ortschronist von Lebus, einstimmig als neues Mitglied auf. Damit nahmen an der fortgesetzten Hauptversammlung 17 Mitglieder teil. Anschließend erstattete der Vorstand den durch Corona lange verzögerten Geschäftsbericht. Zum vorgetragenen Bericht, der mit einer Enthaltung von den anwesenden Mitgliedern angenommen wurde, gab es keine Diskussion oder Ergänzung (veröff. Mitteil. Heft 2/2021, S. 2ff). Nach dem von der Schatzmeisterin vorgetragenen, von den beiden Kassenprüfern geprüften Kassenbericht – mit drei Enthaltungen angenommen -erfolgte die Entlastung des alten Vorstandes. Anschließend wurde der neue Vorstand gewählt. Die Versammlung wählte den alten Vorstand für weitere vier Jahre neu. Der neue Vorstand, bestehend aus Herrn Dipl.-Archivar OA Ralf-Rüdiger Targiel als Vorsitzender, Herr Dr. phil. Martin Schieck als Stellvertretender Vorsitzender, Frau Dr. phil. Vera Kliemann als Schatzmeisterin, Herrn Dipl.-Restaurator (FH) Bernhard Klemm als Schriftführer und Herrn Techniker Horst Voigt als Bibliothekar, dankte für das fortbestehende Vertrauen der Mitglieder.  Ein weiterer, mit einer Enthaltung getroffene Beschluss betraf die Übergabe der Akten des Vereins an das Stadtarchiv. Da der Verein über keinen eigenen Raum verfügt und durch den in den Ruhestand gegangenen Vorsitzenden dessen Arbeitszimmer im Stadtarchiv weggefallen war, hat der Verein keine Möglichkeit, die Vereinsregistratur unterzubringen. Ein dazu vom Vorsitzenden mit dem neuen Leiter des Stadtarchivs, Herrn Dr. Becker geführtes Gespräch am 21.September 2020 erbrachte, dass das Stadtarchiv interessiert ist, ebenso wie die Akten unseres Vorgängervereins auch unsere Akten zu übernehmen. Die Versammlung autorisierte den Vorstand, mit der Archivleitung, unter Beachtung bestimmter Kriterien, eine Übergabevereinbarung abzuschließen. Diese Vereinbarung konnte jedoch im laufenden Vereinsjahr nicht abgeschlossen werden, sie wird jetzt für das kommende Vereinsjahr geplant. Zum Abschluss der Sitzung beschlossen die Mitglieder einstimmig den neuen Arbeitsplan.


Am 28. Juni fand die nächste öffentliche Versammlung statt. Sie wurde, ebenso wie alle weiteren Veranstaltungen bis Oktober in der Gedenkstätte des Museums, Collegienstr. 10, durchgeführt. In der Junisitzung, an der 16 Personen (dar. 12 Mitglieder) teilnahmen, sprachen zwei Vereinsmitglieder. Herr Horst Voigt stellte in seinem reich bebilderten Vortrag die heute noch bekannte Frankfurter Familie Petersen vor. (veröff. Mitteil. 2/2022, S. 2 ff).

Vereinsmitglied Herr Horst Voigt spricht über die Frankfurter Familie Petersen.

Dabei wurden erstmals Porträts der Gründer des Frankfurter Zweiges der Familie Petersen – des Apothekers Friedrich Petersen und seiner Ehefrau Marie Petersen gezeigt.

Anschließend sprach Herr Ralf Springsguth, der privat eine Medaille des Vereins N.H.U.F. (Niemand hungere und friere) erwerben konnte, über Albert Kierstein.

Vereinsmitglied Herr Ralf Springsguth referiert zum Frankfurter Verein N.H.U.F..

Dieser verband als Vorsitzender des am 1. Oktober 1858 gegründeten Vereins N.H.U.F. Spaß mit Wohltätigkeit. Kaufmann Kierstein, Inhaber einer Papier- und Schreibwarenhandlung und einer Agentur- und Wechselhandlung, stand bis zu seinem Tod 1888 an der Spitze des Vereins.


Nach der Sommerpause fand die nächste Vereinssitzung am 27.September statt. Vor über 30 Teilnehmern (davon 13 Vereinsmitglieder) verlas Herr Wolfgang Buwert, der sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema der Frankfurter Festung 1945 beschäftigt, etwa 15 Seiten seines umfangreichen Manuskriptes zur Geschichte der Festung Frankfurt (Oder). Darin waren zahlreiche neue Quellen eingeflossen, insbesondere auch neu ermittelte Zeitzeugen. Einige sowjetische Filmsequenzen vervollständigten seinen Vortrag. Sein Beitrag „Einige Aspekte zur Geschichte der Festung Frankfurt (Oder) 1945“ ist veröffentlicht im Mitteilungsheft 1/2022.


Zur Sitzung am 25.Oktober kamen 18 Interessierte (dar. 9 Mitglieder) in die Gedenkstätte. Auf dem Programm standen zwei Vorträge. Den Hauptbeitrag hielt Vereinsmitglied Roland Semik. Er sprach über die Militärgeschichte von Slubice 1945 bis 1990. Sein Vortrag zog den Bogen vom ersten Kriegskommandanten Jozef Krupa ab 10. August 1945 bis zur heutigen Nutzung der ehemaligen Kasernen der polnischen Armee (veröffentlicht in unseren Mitteilungen Heft 2/2022, S. 35ff.). Vereinsmitglied Ralf Springsguth beschloss den Abend mit der Beschreibung der Ziegelei von Johann Friedrich Dammann. Seine Ziegelei befand sich an der Beeskower Straße (Beeskower Str. 11-13, später dort „Teutonia“, dann VEB Kraftfahrzeug-Instandsetzung).


Für die Novemberveranstaltung entschloss sich der Vorstand wegen der ansteigenden Coronazahlen statt dem geplanten Vortrag vom Stadtarchäologen Christian Matthes einen Rundgang durch die freigelegten Keller in der Carl- Philipp- Emanuel- Bach- Straße (ehem. Junkerstraße) zum Abschluss der diesjährigen archäologischen Untersuchungen durchzuführen. Herr Matthes erklärte sich bereit, seinen Vortrag im nächsten Jahr zu halten. Die Führung am 22. November übernahm Frau Dr. Marita Genesis, Grabungsleiterin vor Ort seit 2017. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Institutes für Kunstgeschichte und Archäologie der Universität Halle- Wittenberg führte die 10 anwesenden Vereinsmitglieder gleichsam als Gang durch die gesamte Stadtgeschichte durch die noch offenen, wie auch schon überbauten Keller auf der Nordseite der Straße.

 
 

Frau Dr. Marita Genesis erläutert die Ausgrabungen in der Bachstrasse.

 

Die Grundstücke Nr. 13 bis 16 sind heute noch dadurch bekannt, da hier zuletzt die große Baracke der Stadtküche stand. Ein von unserem Verein gegebener Hinweis, dass das Haus Junkerstr. 16 ursprünglich aus zwei Häusern bestand und durch Dr. Andreas Satorius, der 1589 im Besitz beider Häuser gekommen war, zu einem Haus zusammengebracht wurden, konnte die Archäologin anhand archäologischer Befunde bestätigen. Frau Dr. Genesis bot an, die Mitglieder unseres Vereins im Frühjahr/Sommer 2023 erneut durch die Grabungsstätte zu führen.


Traditionell fand die letzte Versammlung als nichtöffentliche Sitzung im Hauptgebäude des Museums statt. Die vom Stellv. Vereinsvorsitzenden Herrn Dr. Martin Schieck vorbereitete Zusammenkunft am 7. Dezember ermöglichte den Mitgliedern einen Blick in die neue Ausstellung „Glänzendes zur Weihnachtszeit – Messinggerät für den Teegenuß“.

Besichtigung der wehnachtlichen Ausstellung im Museum Viadrina „Glänzendes zur Weihnachtszeit – Messinggerät für den Teegenuß“.

Anschließend versammelten wir uns in „Uromas Küche“, wo wir bei Punsch und Pfefferkuchen (sowie selbstgebackenen Kuchen des Museums-Fördervereins) und einer angeregten Diskussion das Vereinsjahr 2022 abschlossen.

Weihnachtliche Runde unseres Vereins in "Uromas Küche".